Landensberg/Glöttweng

Die (fast) wahre Geschichte über unsere Gemeinde, geschrieben vom Landensberger Barde Johannes:

Die Geschichte von Landensberg/Glöttweng ist eine Geschichte voller Missverständnisse. Sie ist uralt und schon immer durch gewisse nachbarschaftliche Rivalitäten geprägt, wie es überall unter Nachbarn üblich ist. So zeigen schon berühmte Höhlenmalereien wie der Homo Landensbergensis ein Mammut entkommen lässt, das dann auch dem Homo Glöttwengus entwischt, weil beide einfach nicht zusammenarbeiteten. 

Danach passierte erst mal lange Zeit gar nix, bis keltische Skitouristen vor ca. 2500 Jahren den Ort für sich entdeckten und zum keltischen St. Moritz machten. Leider ist davon heute nur noch die sogenannte Keltenschanze übrig. Kennen Sie diesen Ort in Wales, Llanfairpwllgwyngyllgogerychwyrndrobwllllantysiliogogogoch? So ähnlich muss man sich auch die damalige Bezeichnung für Glöttweng vorstellen. Bei Landensberg war es noch schlimmer.

Es verwundert nicht, dass seit damals alte Straßen durch das Gebiet gingen, die auch heute noch genutzt werden. Ja die ehemalige B10 die durch Glöttweng geht, war irgendwann einmal sogar ein Teil der berühmten Seidenstraße. Respektvoll wie die Römer nun mal gegenüber ihren keltischen Nachbarn waren, bauten sie ihre Schnellstraße, die heutige A8, etwas abseits. Diese zentrale Lage im europäischen Geschehen weckte natürlich Begehrlichkeiten. Ende des 9. Jahrhunderts sah man, so ein Chronist, in der Ferne plötzlich die Silhouetten der berühmten Wikinger Drachenschiffe am Horizont. Doch blieben die wohl in der schmalen Glött stecken und kehrten um. Gut 200 Jahre später, im Winter 1076 folgte König Heinrich IV eine Weile eben dieser Glött auf seinem zugigen Gang nach Canossa. Als er schließlich bei uns rastete, stellte er verwundert fest: „Ach schau mal einer an, hier ist ja immer noch a weng Glött“. Zwischen den Glöttwenger Gelehrten besteht einhelliger Konsens darüber, dass so der Name „Glöttweng“ entstand. 

Die Namensgebung von Landensberg ist nicht minder spannend. Im 13. Jahrhundert machte der Deutsch-Römische Kaiser Friedrich II., genannt „Stupor Mundi“, zu Deutsch: „das Staunen der Welt“, Station in unseren idyllischen Fleckchen Erde. Unbelegten Quellen zufolge bekam er diesen Beinamen auch erst nach seinem Aufenthalt bei uns. Jedenfalls war dieser Kaiser ganz verrückt nach seinen Jagdfalken. Der Legende nach hatte er eine Wette mit seinem Hofschreiber darüber, wo die Falken wohl landen würden. Man muss sich das in etwa so vorstellen: „Na, wo landen‘s? Ah, auf dem Berg landen’s! Köpft den Schreiber, er hat verloren.“ Den Rest können Sie sich vorstellen. 

Landensberg-Glöttweng blieb ein von der Geschichte bevorzugter und von Fortuna geküsster Ort. Die Pest machte einen Schlenker um uns, genauso wie der 30-jährige Krieg. Es wurden auch keine Hexen verbrannt. Nach einem Seitenblick auf das holde Eheglück, trauert noch heute der ein oder andere Zeitgenosse insgeheim dieser verpassten Gelegenheit nach. 

Heute leben in unserem malerischen Landstrich ca. 750 Einwohner. Und man merkt ihnen ihr Glück an, wenn man ein freundliches „Was willsch?“ entgegengeschmettert bekommt. Der größte Schatten am Horizont ist ja, dass wir der Verwaltungsgemeinschaft Haldenwang zugeschlagen wurden, vielen Dank, Globalisierung! Apropos, mit dem Landkreis Günzburg arbeiten wir ja irgendwie zusammen, aber nur, weil die halt auch Familienregion sein wollten, was wir ja längst sind. Bei uns kann man wirklich Erholung finden. Wir liegen am Rand des Naturparks Augsburg Westliche Wälder und auch des Holzwinkels. Es gibt alles wichtige in doppelter Ausführung, wie zum Beispiel Gottes Segen in kirchlicher Form, die Gastronomie oder die Feuerwehr. Doppelt hält einfach besser und gerade Sicherheit steht bei uns sowieso ganz oben. Denn auch die Polizei schaut regelmäßig vorbei, meist zwar nur beim Bushäuschen in Glöttweng, aber gibt das nicht ein tolles und umsorgtes Gefühl? Erwähnenswert ist der über die Grenzen bekannte Barfußpark. Wenn es das Wetter zu lässt, tanken hier viele Leute Kraft (wahrscheinlich ein alter druidischer Kraftort). Sie sehen, an uns führt kein Weg vorbei, außer vielleicht der Glötttalradweg. Die bekannte Via Julia dagegen geht direkt durch. Außerdem gibt es ein recht aktives Vereinsleben mit uns, der Spielvereinigung Glöttweng-Landensberg, dem Theater- oder auch Faschingsverein etc.

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